Am nächsten Morgen frühstückten wir, dann wurden Fotos gemacht und herzlich Abschied genommen. Wir fuhren ins Parkhaus und gingen ins Te Papa (our Place) Museum, wo wir uns vor allem mit Vulkanismus, Geologie und NZLs Natur beschäftigten. Dann war’s Zeit, zum Interislander Terminal zu fahren. Die Lynx kam, schon mal Erleichterung, da es in den letzten Wochen so oft technische Probleme mit sämtlichen Fähren gegeben hatte. Bis zur Abfahrt gab es allerdings erheblich Verspätung (1 h), was uns gar nicht recht war, schließlich lag noch viel Fahrerei vor uns.
Wir verbrachten die Fahrt über draußen – und wurden dafür belohnt: erst sahen wir Delphine, dann schwamm eine Robbe vorbei, mit dem Kopf hoch über dem Wasser um uns ja genau sehen/ankucken zu können, und schließlich ein kleiner Dreimaster (der am Vormittag in Wellington abgefahren sein mußte) in der Ferne. Die Sounds zogen schnell an uns vorbei und schon waren wir in Picton.
Da war’s halb 5 bis wir nach dem Tanken loskamen. Ging total schnell bis Blenheim, Grassmere – und dann waren wir wieder am Meer! Der Regen und die Wolken waren weg, der Himmel blau, die Abendsonne strahlte warm auf eine wahnsinnig schöne Szenerie! Die beiden Kaikoura Ranges, die Küste, das Meer von türkis bis dunkelblau. Und starker Wind, der nicht nur Wellen heranblies, sondern auch die Gischt hochtrieb, was bei Gegenlicht besonders toll aussieht!
Mehrmals hielten wir kurz an. Besonders als ich im vorbeifahren badende Robben sah. Kurz danach war ein Lookout – Ohau Pt Seal Colony. Ich konnte es kaum fassen, daß wir so ein Glück hatten, nochmal so viele Robben so nah zu sehen. Es war so toll! Diese Tiere faszinieren mich einfach maßlos.
Dann war’s nicht mehr weit bis Kaikoura – das wunderschön in der Abendsonne lag, während es im Schatten der Ranges mit Sonne schon vorbei war. Südlich von Kaikoura fuhren wir nochmal an den Strand, mit dem Fernglas konnte ich nochmal die Fontäne eines Wals sehen. Ein letztes Mal die Füße in den Wellen gebadet, letztes Mal Salzwasser ins Gesicht und an die Lippen. Erneut Tränen. :‘-(
Aber der Himmel machte für uns ein wahres Feuerwerk: rechtzeitig zum Sonnenuntergang erschienen Wolken. Und die nahmen alle Farben an, während unten türkisfarbener Himmel, oben samtdunkelblauer Himmel war. Ein paar letzte Stopps für Fotos und wir fahren in die sinkende Nacht bis Christchurch. Wir wollten unbedingt in einen Backpacker, um dort unser übriges Essen hinterlassen zu können. Da Coker’s (von den ersten Nächten) rund um die Uhr geöffnet hat, bot sich das an und wir hatten Glück und bekamen ein schönes, großes Zimmer.
Nach ein paar “Drinks” in der Bar ging ich hoch, Michael dann auch. Wegen der superlauten Musik, die irgendwo aus der Nachbarschaft kam konnten wir nicht so gut schlafen, aber wegen der Wärme auch das Fenster nicht zumachen. Vom Weinen und dem Wein müde schlief ich schnell ein, war dann aber öfter wach, schlürfte mitten in der Nacht 2 Passionsfrüchte aus…