Wir standen früh auf – lauter graue Wolken, Mist! Wir wußten, daß am Milford Sound kaum mit Wasserfällen, Regenwald-Feeling, zu rechnen war wegen der hiesigen Trockenheit, um nicht zu sagen Dürre. Richtigen Regen hat es hier seit vor Weihnachten nicht mehr gegeben. Wir fahren ziemlich allein die Strecke, 1 Bus, 2 Autos hin und vielleicht 3-4 Autos Gegenrichtung, dachten es läge an der Uhrzeit.
Erst etwas öde, könnte fast Lappland sein, nur andere Pflanzen, aber von der Art her. Dann hoher Buchenwald, Flußtal, erste Berge. Main Divide. Auf einen Schlag wird’s großartig:
hohe Berge mit Schnee/Glacier obendrauf, Regenwald, Schluchten – und auf einmal blies es die Wolken weg, der Himmel strahlendblau, Sonnenstrahlen über Bergkämme vor schnellziehenden Restwolkenschleiern, Spiel aus Licht und Schatten, Wahnsinn! Mit der Sonne wurde es auch wärmer. Wir kamen ohne Streß gerade recht zur Milford Sound Cruise+Observatory.
Was ein Preis! ($ 55 p.P.) Was ein Fjord!
Was für ein Wetter! Diese hohen Berge direkt aus dem Wasser, nach jeder Ecke neue Bilder. Auf den wenigen Felsen Seehunde. Auf einer Ecke ‘ne ganze Gruppe. Und die schliefen mal nicht nur. Ein Pinguin ließ sich aus der Ferne immerhin sehen (Fjordland Crested Penguin).
Unser Schiff war recht leer, aber als wir zurückkamen standen Massen am Visitor’s Centre, Abfahrtspunkt! Wir gingen erstmal zurück zum Auto, um leichte
Sachen anzuziehen und uns einzuschmieren, dann machte ich Fotos vom Mitre Peak mit den Palmen im Vordergrund, dann spazierten wir zu den Bowden Falls.
Die paar Meter über den Holzweg zum Wasserfall führte durch Bush – Moose und Flechten am Felshang, dann Wald – hohe Baumfarne faszinieren uns besonders.
Am Wasserfall war es schön, wir genossen die Wärme, den Wasserstaub, die gute Luft, das Rauschen, die windgeschützte Lage.
Negativ am Milford Sound ist der Lärm – je später es wurde, umso lauter wurde es = ein Flieger und Heli nach dem anderen, was im Sound heftig dröhnt. Wir fuhren dann zurück mit mehreren Fotostops und kurzem Picnic an einem klaren Bach (leckeres Wasser, eiskalt) mit phantastischer Umgebung.
Bei der Hitze wurde die Rückfahrt lang, v.a. da man die Strecke kennt und sie immer langweiliger wird.
Ziemlich erschlagen kamen wir wieder nach Te Anau, kauften ein, fuhren zum Platz. Ich sonnte, Michael „schattente“, dann kochte er, wir aßen Lamm, Spaghetti, Tomatensoße, dazu Rotwein. Hetze zum Boot und ab zur Glowworm Caves Tour. Die Fahrt über den See bei untergehender Sonne war schön und schattig. Die Glühwürmchen-Höhle schön, aber viel zu kurz alles. Da wird man zack-zack durchgeschleust, hat kaum eine Chance, den unterirdischen Bach näher zu betrachten, geschweige denn die Glühwürmchen. Da wird man im Kahn drunter durchgezogen, gewendet und schwupp retour.
Es ist schon toll an sich, die vielen grünlichen Punkte an der Decke. Aber ca. ‘ne gute Viertelstunde in der Höhle, dafür 2x ½ h Bootsfahrt über’n See – insgesamt 2½h Zeitaufwand ist irgendwie ein Mismatch. Die Rückfahrt über den See war schön, im Südwesten verblassende Dämmerung, aufblitzende Sterne, schließlich Dunkelheit und Sternenglitzern. Bis ich ins Bett kam ging der Mond auf, da wurde es wieder sehr hell.